Mobilität der Zukunft

Die Hex GmbH startete im September 2018 ein von der FFG gefördertes, kooperatives F&E-Projekt, das im Programm „Mobilität der Zukunft” (Link: https://www.ffg.at/programme/mobilitaet-der-zukunft) angesiedelt ist. In Kooperation mit der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, der Technischen Universität Wien, der dwh GmbH und der Rail Cargo Austria AG forscht die Hex GmbH bis August 2020 zum Thema „Intelligente agentenbasierte Lokumlaufsimulation und -optimierung im Güterverkehr Österreichs”.

Im gegenständlichen Projekt sollen für die Lokumlauf- und Routenplanung des österreichischen Güterverkehrs spezielle, auf die Problemstellung zugeschnittene Optimierungsalgorithmen entwickelt werden, deren Lösungsvorschläge mittels einer agentenbasierten Simulation evaluiert und bezüglich ihrer Robustheit bewertet werden. Die so gewonnenen Erkenntnisse werden dann mit Hilfe einer Feedbackschleife im Optimierungsmodell berücksichtigt. Daraus ergibt sich eine iterative Verknüpfung von Optimierung und Simulation, die schließlich in einer Wirkungsanalyse, basierend auf historischen Daten, untersucht wird.

Eine optimale Planung des Güterverkehrs sowie ein effizienter und robuster Lokumlaufplan sind für den insgesamt als volatil zu bezeichnenden Schienengüterverkehr von immenser Wichtigkeit. Eine suboptimale Planung im Güterverkehr verursacht Mehraufwand, verlängerte Lieferzeiten, zusätzliche Kosten und Umweltbelastung: Ausgefallene Zugfahrten ebenso wie stehende, nicht genutzte Triebfahrzeuge führen zu finanziellen Einbußen und einem Anstieg von Lieferzeiten. Überstellungsfahrten von Triebfahrzeuge für die nächste Zugfahrt oder in die Werkstatt sind ebenfalls kostenintensiv und beeinflussen auch die Dekarbonisierung negativ. Gleichzeitig sind auch die Robustheitsanforderungen an den Schienengüterverkehr hoch: Die Sicherstellung der Verfügbarkeit einer ausreichenden Anzahl an Ersatztriebfahrzeugen ist unabdingbar, damit sich bei einem Triebfahrzeugsausfall die Lieferung nicht massiv verspätet und somit die rechtzeitige Güterversorgung nicht gefährdet wird. Auf Grund der Komplexität des der Planung zu Grunde liegenden Optimierungsproblems und der damit verbundenen Datenbasis sind bis heute viele Verbesserungsmöglichkeiten der Lokumlauf- und Routenplanung und der damit einhergehenden Reduktion der Kosten sowie des CO2-Ausstoßes und Erhöhung der Robustheit und Planungssicherheit weitgehend ungenutzt. Historische Daten werden für die Lokumlaufplanung beispielsweise bisher gar nicht herangezogen, obwohl diese umfangreich vorhanden wären.

Das Projekt hat einerseits das Potential, das aktuelle Dienst- und Tourenplanungsangebot in der Bahnbranche in Österreich nachhaltig zu verbessern und den Alltag sowohl von Bahnbediensteten aus den verschiedensten operativen Tätigkeitsbereichen als auch der Planerinnen und Planer der Rail Cargo Austria AG deutlich zu erleichtern. Es ist auch zu erwarten, dass das Projekt durch effizientere Tourenplanung positive Auswirkungen auf die urbane und ländliche Verkehrsbelastung und die Umwelt mit sich bringt.